Aus Wiese mach Garten ;-)

Der neue Garten - vom Balkon aus fotografiert

Der neue Garten – vom Balkon aus fotografiert

(Foto-Galerie am Ende des Beitrags)

Mein oberer Gartenteil war seit 5 Jahren Wildkräuter-Wiese – leider mit viel Gras. Da meine 6jährigen Babies nun bald zu gross für’s Baby-Gehege sind und Boncuk lieber schönen Rasen als wilde Wiese mag, war es an der Zeit, auch den oberen Gartenteil umzubauen 😉

Glücklicherweise wurde diesen Frühling an der oberen Strasse gearbeitet, so dass ein Bagger vor Ort war! Die freundlichen Bauarbeiter waren auch bereit, das benötigte Loch mit dem grossen Bagger (von der Strasse aus!) zu graben. Nochmals herzlichen Dank! Diese Freundlichekeit hat mir viel Geld gespart!

Nachdem das etwa 5 Kubikmeter gross Loch ausgehoben war, ging erst mal für Wochen gar nichts mehr. Glücklicherweise ist während dieser Zeit weder Mary noch Boncuk in’s Loch gefallen 🙂 Dann endlich hatte der Gärtner Zeit! Als erstes kam ein kleiner Bagger, der über den Gartenzaun gehoben werden musste!
Die Thuja sind mittlerweile so gut verwurzelt, dass ein Ausgraben kaum mehr möglich ist. Zudem wäre es höchst ungünstig gewesen, den katzensicheren Gartenzaun aufzureissen … ich hätte ja Queen Mary für Wochen nicht mehr rauslassen können! Dank dem „fliegenden“ Bagger war das alles nicht nötig – sehr gut!

Als erstes wurde das grosse Loch „begradigt“, eine Stein-Drainage eingebracht und mit alten Gartenplatten ein „standsicherer“ Boden gebaut. Für die Chelonium-Schildkrötenhäuser ist es enorm wichtig, dass das Fundament gerade ist, dass sonst die Deckel unter Umständen nicht dicht schliessen können.Als nächstes wurde der Terra-Unterbau vom Chelonium aufgebaut. Ein geniales Teil! Die ersten Frühbeete habe „ich“ noch mühsam gemauert und innen isoliert. Mit dem neuen Terra-Unterbau geht das alles viel einfacher und kostengünstiger. Einzig exakt gerade muss das Haus stehen.

Um ganz sicher zu sein, dass das Haus auch gerade und im Winkel steht, mussten die Häuser komplett aufgebaut werden. Erst als sich alle Decke problemlos schliessen liessen, konnte Material in den 1 Meter tiefen Unterbau gefüllt werden. Zuerst kamen ca. 40 cm Stein-Drainage rein, anschliessend der ausgehobene Humus, welcher mit Sand vermengt wurde, um das Substrat besser grabbar zu machen. Dadurch, dass die oberen Häuser nicht mehr abgebaut werden sollten (es könnte sich ja was verschieben), war das Einfüllen der Drainge und des Substrats etwas mühsam.

Naja, auch das haben „wir“ geschafft.Übrigens, „wir“ sind vor allem Rocco Bonfiglio von Giardino Bonfiglio. Rocco hat schon etliche Schildkröten-Anlagen gebaut und bringt einiges an Fachwissen mit, was die Angelegenheit einfacher macht 🙂 Ich staune manchmal, an was er alles denkt! Dank Rocco haben meine Schildkröten Schieferplatten als Futterplätze, wunderschöne Strukturen im Gehege und ideale Sonnen- und Schattenbereiche!

Nachdem die Chelonium-Häuser standen und mit Substrat befüllt worden sind, wurden aussen am Unterbau noch Usasoft-Platten zur besseren Isolation angebracht. Anschliessend wurden die Umgebungsarbeiten in Angriff genommen. Ziel war es, wiederum mit einem Zoograben zu arbeiten. Die Umrandung konnte infolge des Geländes zwar nicht vollständig vergraben werden, steht aber nur ca. 10 cm über Boden (natürlich nur ausserhalb des Geheges).

Die Umrandung ist eine Stahl-Umrandung, die Neogard neu im Sortiment hat. Wir haben festgestellt, dass diese Umrandung einfach zu verbauen ist und sich flexibel an die Gegebenheiten anpasst. Selbst die anfänglichen Bedenken, dass diese Metallteile nicht attraktiv aussehen könnten, haben sich als falsch erwiesen.

Nachdem das gesamte Gehege umrandet war, wurde der Boden mit einem Vlies abgedeckt und Steine als Bodengrund eingebracht. Das Flies ist nötig, damit nicht gleich wieder Gras wächst, sondern die Kräuter, die wir in den Steinen ausgesäät haben. Da der kleine Bagger mittlerweile wieder abgeholt wurde und sowieso nicht mehr in das Gehgege hätten rollen können, musste sämtliches Material mit der Schubkarre zugeführt werden!

Endlich wurden auch die grossen Steinblöcke, die schon seit etwa 3 Jahren in meinem Garten liegen, ihrer Bestimmung zugeführt. Rocco hat mit diesen sehr schweren Steinen einige Tunnels gebaut und auch sonst Struktur geschaffen. Idealerweise liegen die meisten Steinbrocken so, dass ich die Gehege betreten kann, ohne auf den Boden stehen zu müssen. Ein nicht geplanter, aber sehr willkommener, Nebeneffekt!

Nun war es endlich soweit – die neuen Gehegepflanzen konnten eingesetzt werden. Gekauft hatten wir Hibiskus, Lavendel, Bergminze, Citronella, Currykraut, Thymian, Salbei etc. Die Standorte der Pflanzen wurden so gewählt, dass sie nicht gleich von den Schildkröten plattgewälzt werden konnten 😉 Am Abend nachdem die Pflanzen gesetzt wurden, habe ich auch sehr viele „Unkraut“-Samen (Löwenzahn, Wegerich, Nachtkerze etc.) ausgesäät und bin nun fast täglich am giessen. Es scheint, als wären alle Setzlinge gut angewachsen und die Samen spriessen. Ich hoffe, dass ab sofort die Kräuter das Gras überwiegen!

Die ganze Anlage hat etwa 50 bis 60 Quadratmeter, unterteilt in vier Gehege. Zwei davon sind mit etwa 6 bis 7 Quadratmeter relativ klein, jedoch ideal für meine 6jährigen Boettgeri-Babies. Die Herausforderung bestand nun darin, einen Vogelschutz zu installieren, der einerseits keinen Schatten gibt und andererseits Wind und Wetter trotzt. Mit einem Vogelschutznetz für Bäume und Zaunstangen für Schafzäune hat auch das geklappt. Nun durften die drei Babies endlich in das grössere Gehege ziehen 🙂 Die drei Kleinen haben die neue „Weite“ gleich inspiziert und ich habe das Gefühl, dass sich ihr neues Daheim mögen!

Das Schildkröten-Gehege war nun aus landschaftsgärtnerischer Sicht fertig, aber der obere Teil der Wiese noch immer Acker. Da ich resp. Bonschüggli bei einer Rasen-Neusaat über 8 Wochen den Rasen nicht hätten betreten dürfen, habe ich mich für Rollrasen entschieden. Mit Rollrasen sind es lediglich zwei Wochen, in den wir den Gartenteil nicht benutzen dürfen. Weil dieser Rasen möglichst lange schön bleiben soll, wurde auch gleich eine Beregnungsanlage eingebaut. Ebenso praktisch und sinnvoll ist der Mähroboter, den ich mir ebenfalls angeschafft habe. Dadurch dass das sehr kleine Schnittgut liegen bleibt, brauch der Rasen viel weniger Dünger, also ein „normal“ gemähter Rasen. Zudem hat das Unkraut wegen dem ständigen Mähen weniger die Möglichkeit, sich auszubreiten.

Ab sofort gibt es klare Grenzen für Gras und „Unkraut“. Gras gehört nicht ins Schildkröten-Gehege und Unkraut nicht in den Rasen 🙂

Am letzten Mittwoch war es dann soweit. Um ca. 9 Uhr wurde der Rollrasen geliefert und sogleich verarbeitet – bei 31°C im Schatten! Es gibt definitiv geeigneteres Wetter für solche Arbeiten 😉

Sobald die Rollen verlegt wurden, war es unheimlich wichtig, sie mit genügend Wasser zu versorgen! Ich glaube mein jährlicher Wasserverbrauch hat sich an diesem Mittwoch verdoppelt! Es scheint aber – 5 Tage später – als hätte sich das viele bewässern gelohnt; bis jetzt sieht der Rasen einwandfrei aus 🙂 Die tägliche Beregnung ab 5 Uhr morgens scheint ideal und nötig zu sein, schliesslich haben wir tagsüber regelmässig weiter über 30°C!

Obwohl es noch rund 2 Wochen dauert, bis der Rasen von Hund und Mensch (Queen Mary ist schon drauf) „in Beschlag“ genommen werden, habe ich bereits jetzt eine grosse Freude an diesem neuen Garteil! Besonders froh bin ich, mit Rocco Bonfiglio von Giardino Bonfiglio einen sehr kompetenten und kritischen Gesprächspartner bei der Planung und Ausführung zu haben – sowas ist nicht selbstverständlich!

5 Gedanken zu „Aus Wiese mach Garten ;-)

  1. Hallo. Auch wissend grad dabei unser Schildkrötengehege umzubauen und neu zu gestalten.
    Mich würde riesig interessieren wie das Gehege nach 4 Jahren aussieht. Wie es sich so eingeweihten hat. Wäre es möglich da ein Foto per Mail zu bekommen?
    Hat sich trotz des steinigen Untergrundes wieder viel Gras ausgesäht?

    Viele liebe Grüße Jenny

    • Hallo Jenny
      Nein, es hat nach wie vor kaum Gras im Gehege. So wenig, dass ich mittlerweile ein Teil des Vlies herausgeschnitten habe, da das Gehege sonst zu kahl ist 😉
      Bist Du auf Facebook?
      In der Gruppe „Freunde der Griechischen Landschildkröte Schweiz“ veröffentliche ich regelmässig Bilder des Geheges 😉
      LG Claudia

  2. Hallo

    erstmal: tolles Gehege!

    Wir sind gerade dabei unser Gehege zu bauen und haben die gleichen Neogard-Begrenzungen. Die mitgelieferten Erdanker sind aber kaum so lange wie die Höhe der Begrenzung. War das bei Ihnen auch so, oder wie haben Sie das gelöst?

    Danke & lg
    Martin

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